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4 Tipps für den perfekten Anstrich mit Ölfarben

Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften sind Ölfarben für den Anstrich von verwittertem und gerissenem Holz prädestiniert. Das soll nicht als Freipass missverstanden werden. Die üblichen Regeln zur Prüfung des Untergrundes sind auch bei Ölfarben einzuhalten. Welche das sind, erfahren Sie hier!

Tipp Nr. 1: Rationelles Eintopf - System und minimale Vorarbeiten

Ölfarben können aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften (Eindringvermögen und «Elastizität bei Nässe») für sichere Anstriche auf alten, verwitterten, vergrauten und gerissenen Holzflächen (Gruppe C) sorgen.

Die Vorarbeiten sind minimal:

  • Groben Schmutz entfernen, Abbürsten oder mit Flex abziehen genügt! Der ganze Anstrichaufbau erfolgt mit Ölfarbe (RUCOLINOL / SAMICOLOR) und Öllimprägnierung als Verdünnung. Stark ausgewittertes Holz (zu sehen im Beitrags-Bild) braucht sicher eine unverdünnte Öllimprägnierung; für schwach saugendes Holz (z. B. gehobeltes Täfer) kann für den Grundanstrich die Ölfarbe nach Bedarf mit 10 - 30 % Öllimprägnierung verdünnt werden. Die Saugfähigkeit muss egalisiert werden; ein Wegschlagen des Decklack-Bindemittels muss verhindert werden. (s. nächster Anstrichtipp).
  • Der Grundanstrich muss auf den Zustand und die Saugfähigkeit des Untergrundes eingestellt werden! Der 2. Anstrich wird nach Bedarf 5 - 10 % mit Öllimprägnierung verdünnt; der Schlussanstrich erfolgt in der Regel unverdünnt.

Tipp Nr. 2: Zu magerer Grundanstrich bedeutet verfrühte Kreidung und Glanzverlust

Das Resultat eines mageren Grundanstrichs sieht man in diesem Bild:

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Bildlegende: Kreuzstöcke in gutem Zustand; die Schalung ist aber stark verwittert und ausgekreidet.

Die Kreuzstöcke (nicht saugender Altanstrich) wurden 2 Mal mit RUCOLINOL unverdünnt gestrichen. Das neue Täfer (stark saugend) wurde mit RUCOLAN Aussenvorlack (verdünnt mit 15% Terpentinersatz) grundiert und 1 mal mit RUCOLINOL Oelfarbe (wenig verdünnt mit TE) fertig gestrichen. Der Unterschied in der Farbton- und Glanzhaltung ist gravierend, obwohl beide Untergründe mit RUCOLINOL im gleichen Farbton fertig gestrichen wurden. Die Anstricharbeiten wurden im Juni 2007 ausgeführt. Ursache ist eindeutig die fehlende «Depotwirkung des Bindemittels» resp. das Wegschlagen der winzigen Oelmoleküle (durch den ausgemagerten Vorlack).

Wichtig: Als Grundierung für Ölfarben auf keinen Fall KH-Vorlack oder Tauch-und Aussengrund verwenden (ist auf nicht-masshaltigem Holz sowieso tabu). Der richtige Grundanstrich ist entscheidend für eine gute Farbtonhaltung.

Tipp Nr. 3: Schwach tragfähige Altanstriche müssen kompromisslos entfernt werden (Bei zu hoher Holzfeuchtigkeit sind Abblätterungen vorprogrammiert)

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Bild: Rückseite der Abblätterungen mit weissem Altanstrich.

Auslöser der Abblätterungen (bis aufs nackte Holz) ist meist hohe Feuchtigkeit im Holz, welche durch den «dichten» Neuanstrich eingeschlossen wurde. Bei Erwärmung oder Sonneneinstrahlung entwickelt die Feuchtigkeit einen hohen Dampfdruck, welcher den schlecht haftenden Altanstrich abdrücken kann (Schleifen vermindert die Haftung zusätzlich!). Wichtig: Aus 1 Liter Wasser entstehen, 1244 Liter Wasserdampf! Hinweis: Hohe Feuchtigkeit kann auch als Kondensat im Holz anfallen, wenn innen kein dichter Anstrich appliziert worden ist.