Messe-Info appli-tech 2023

«Eine Plattform für eine unglaubliche Vielfalt»

Am 8. Februar 2023 öffnen die Türen der Messe Luzern zur 8. appli-tech: Endlich wieder nach fünf Jahren, mit vielen spannenden Ausstellern, neuen ­Produkten, einem interessanten Programm und erstmals unter der Leitung von Elio Cavazzutti.

Das Interview ist am 18. Januar 2023 in der applica erschienen.
Interview und Bild: Messe Luzern

Die letzte appli-tech fand 2018 statt, 2021 folgte eine digitale Ausgabe. Nun naht die appli-tech 2023. Herr Cavazzutti, wie ist Stimmung bei der Messe Luzern und in der Branche?
Elio Cavazzutti: Es ist eine Freude, dass wir die appli-tech bald live in Luzern durchführen können. Wir spüren das Bedürfnis. Sowohl bei den Ausstellern als auch in der Branche ist der Treffpunkt lang ersehnt. Die Euphorie und vor allem die grosse Initiative der Aussteller, ihre spannenden Inhalte zu zeigen, ist greifbar. Es ist schön, dafür eine Plattform bieten zu können. Wir stehen in den Startlöchern!

Für Sie ist es die erste Austragung als Messeleiter. Was ist Ihr Eindruck von der bevorstehenden appli-tech?
Was mich besonders beeindruckt, ist die grosse Vielfalt der Lösungen, die wir an der appli-tech zeigen können. Langjährige Aussteller haben in den letzten Jahren neue Produkte entwickelt, auf deren Lancierung wir gespannt sein dürfen. Und neue Aussteller, die erstmals an der appli-tech teilnehmen, erweitern die Palette – etwa im Bereich neuer Fassadengestaltungen mit alternativen Materialien. Zur Vielfalt gehört für mich aber auch, dass nebst den Verarbeitungsprodukten Werkzeuge und Techniken präsentiert werden.

Wir wollen mehr über den neuen Messe­leiter erfahren. Was ist Ihr Bezug zur Baubranche?
Als gelernter Hochbauzeichner und diplomierter Architekt FH habe ich einen direkten Bezug zur Baubranche. 20 Jahre lang war ich in einem Architekturbüro tätig, habe sowohl als Bau- als auch Projektleiter die Zusammenarbeit mit den Handwerkern sehr geschätzt und eine Begeisterung für die ausbauende Branche entwickelt.

Was hat Sie daran begeistert?
Das Ineinandergreifen und das Zusammenspiel verschiedener Gewerke, damit eine Idee zu einem komplexen Gebäude werden kann, hat mich schon damals fasziniert. Nach meiner Zeit als Architekt war ich bereits früher bei der Messe Luzern für den damaligen Hallenneubau beschäftigt, danach bei einem Eventtechnik-Unternehmen. Das ermöglichte mir den Einblick in die Messebranche. Heute stehe ich hier. 

Das bringt uns zurück zur appli-tech. Es liegt ein längerer Weg der Planung hinter Ihnen. Können Sie für uns einen Blick zurückwerfen?
Die vergangenen Jahre waren turbulent. Für die Baubranche und die Messebranche gleichermassen. Nach 2018 wäre im Drei-Jahres-Rhythmus die Durchführung 2021 geplant gewesen, zu diesem Zeitpunkt natürlich undenkbar. Mit der ‹appli-tech digital› haben wir damals eine Alternative geboten.

Wie sah diese Alternative aus?
Es war eine Möglichkeit, um sich über Neuheiten zu informieren und zumindest einen digitalen Austausch zu fördern. Aber es konnte die Messe natürlich nicht ersetzen. Vertrauen lässt sich nicht über das Internet aufbauen und genau das braucht es für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen. Es hat uns aber darin bestätigt, dass digitale Kanäle die Messe optimal ergänzen können. Heute können wir das Beste aus beidem kombinieren. 

Inwiefern? 
Auf der Website zeigen Aussteller schon vor der Messe, was sie an der appli-tech präsentieren werden. Besuchende können sich dort vorbereiten, sich Inhalte merken, recherchieren oder entscheiden, mit wem sie sich vertiefter austauschen möchten. Das macht den Messe­besuch sehr effizient und erfolgreich. 

Also beginnt die appli-tech irgendwie schon vor der Türöffnung.
Das kann man so sagen. Ich möchte unseren Besuchenden beliebt machen, diese Möglichkeit zu nutzen. Doch dann ist der persönliche Kontakt essenziell. Der Austausch, die individuelle Beratung, das Ausprobieren und das Vergleichen. Besuchende können den ganzen Markt auf einen Blick erfassen. Es ist gerade in Zeiten von Rohstoff- und Energieknappheit sinnvoll, das grosse Potenzial des Marktes zu kennen, um agil zu bleiben und sich für die Zukunft zu stärken.

Diese Ausgangslage mit der Knappheit der Ressourcen macht das Thema Nachhaltigkeit noch relevanter. Ist dies auch an der appli-tech der Fall?
Nachhaltigkeit schwingt in der ganzen Baubranche und somit bei vielen Inhalten der appli-tech mit. Es ist beeindruckend, welche Entwicklungen es in diesem Bereich gegeben hat. Insbesondere die Fassade spielt bezüglich Energie­effizienz bei Gebäuden eine zentrale Rolle. Doch auch die Baustoffe selbst sollen naturnah und die Arbeitsweisen ökologisch sein. Eines der Fokusthemen der Messe heisst denn auch Ökologie und Recycling. Es ist bei vielen Ausstellern sowie im Fachforum anzutreffen. 

Was bringt die Austragung der appli-tech sonst noch mit sich?
Weitere wichtige Themen sind Digita­lisierung und Bildung. Zum Beispiel die Sonderschau Handwerk Spezial beschäftigt sich damit. Gespannt erwarten kann man auch den ‹Schweizer Preis für Putz und Farbe› oder das Architektur-­Symposium.

Und worauf freut sich der neue ­Messeleiter am meisten?
Auf die drei Tage in den Hallen! Damit will ich sagen, dass die appli-tech nach langer Zeit der Planung endlich real wird. Konzepte, Planungen und Layouts werden zu einer Veranstaltung. Ich freue mich darauf, dass ich die vielen Aussteller und Partner, mit denen man vielleicht mal per Telefon oder E-Mail in Kontakt war, persönlich kennenlernen kann. Und dass wir alle gemeinsam eine erfolgreiche appli-tech auf die Beine stellen.