Schwestern vom Heiligen Kreuz, Institut Menzingen
Das Erscheinungsbild des Kirchentraktes sollte formal erhalten bleiben. Die Fassadengliederung des Westtraktes mit den Fenstern, den Ecklisenen und Gurtgesimsen entspricht noch dem ursprünglichen Zustand.
Ausgangslage
Das Erscheinungsbild des Kirchentraktes bleibt formal erhalten. Der Sockel mit der markanten Kirchenkuppel entspricht zum Zeitpunkt der anstehenden Sanierungsarbeiten in der Materialität und Ausdruck nicht mehr dem historischen Zustand. Die Tambourflächen waren ursprünglich in einem hellen Farbton gehalten und die Verzierungen setzten sich in einem dunkleren Farbton optisch deutlich davon ab. Vor der Sanierung zeigt sich das Erscheinungsbild umgekehrt.
Die Fassadengliederung des Westtraktes mit den Fenstern, den Ecklisenen und Gurtgesimsen entspricht noch dem ursprünglichen Zustand. Bogenfenster mit Jalousieläden im Erdgeschoss erscheinen im Fassadenbild. Deckputz, mit einer Körnung bis ca. 2 mm. Er ist mit Baugrund bedingten Rissen durchzogen. Der Anstrich ist in zwei sichtbaren Schichten aufgebaut und weist eine leichte Kreidung auf.
Fassadensanierung Kirche
Das abgewitterte Kupferdach der Kirchenkuppel muss aus bautechnischen Gründen ersetzt werden.
Die Fassadenoberflächen werden saniert und farblich neu gefasst. Die Farbabstimmung soll sich am ursprünglichen Erscheinungsbild orientieren. Der bestehende Anstrich der Fassade ist in drei sichtbaren Schichten aufgebaut und weist eine leichte Kreidung auf. Die Fenstereinfassungen sind in Sandstein natur (ungestrichen) ausgebildet. Die verputzte Sockelgeschossfläche mit der Quaderungs- Einteilung ist in organischer Farbe deckend gestrichen. Der Putz ist stellenweise mit feinen bis gröberen Rissen durchzogen.
Fassadensanierung Westtrakt
Die historischen Bilddokumente zeigen den ursprünglichen Zustand am Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Bilddokumente dienen als Referenz für die geplanten Umbauten. Die späteren Anbauten auf der Westseite werden im Einverständnis mit der Denkmalpflege abgebrochen, mit dem Ziel, das regelmässige, harmonische Fassadenbild der Entstehungszeit weitgehend wieder herzustellen. Der Putz wird vollständig abgeschlagen und neu rein mineralisch, im Dickschichtverfahren und Isolierputz aufgebaut, sowie mit Mineralfarbe gestrichen. Die bestehenden Holzjalousien der Westfassade werden restauriert. Die fehlenden Jalousien innenhofseitig sowie sämtliche Fenster werden aus Holz neu eingebaut. Die Balkone sollen nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert werden. Der Boden im Nordteil des Erdgeschosses wird tiefer gesetzt, so dass im Innern ein einheitliches Geschossniveau geschaffen werden kann. Im Zuge dieser strukturellen Geschossanpassung werden die Fenster des Erdgeschosses tiefer gesetzt. Auf der westlichen Schauseite wird der Risalitvorbau und der vorgestellte Zeichensaal/Kindergarten abgebrochen.
Sanierung & Restauerierung Kirchentrakt
Im Rahmen der Umbau- und Sanierungsarbeiten wurde im Erdgeschoss das Bernardamuseum mit anschliessendem Grabraum eingerichtet. Der obergeschossige Kirchenraum wurde vollständig gereinigt und dessen Wände mit einem neuen Farbanstrich versehen. Der vorhandene, bis dato nicht genutzte öffentliche Zugang & Vorraum auf der Ostseite wurde umgebaut und wieder in Betrieb genommen. Das Dachgeschoss beherbergt neu einen zentralen Seminarraum. Im Rahmen des Restaurationsprojektes wurde 2018 eine Farbuntersuchung durchgeführt. 2019/20 sind die Restaurationsarbeiten ausgeführt worden.Alle restauratorischen Massnahmen wurden durch die Denkmalpflege Kanton Zug intensiv begleitet. Das Erscheinungsbild des inneren Kirchentraktes bleibt vorwiegend formal erhalten. Neue Treppe eingebaut, Lift.
Ausgangslage Westtrakt
Eingehende Untersuchungen und Berechnungen haben gezeigt, dass das ursprüngliche Tragwerk, beziehungsweise die Wand- und Deckenkonstruktionen den heutigen Anforderungen der Statik, des Schallschutzes und der Haustechnik- Installationen nicht mehr genügen. Der Erhalt der Deckentragwerke würde nicht mit den Niveaus der Treppenpodeste korrespondieren. Aufgrund der zentralen denkmalpflegerischen Bedeutung des Treppenhauses wurde in der Folge das ganze Tragwerk vom EG bis zur Decke über dem 3.OG zum Rückbau freigegeben.
Sanierungsmassnahmen Westtrakt
Das bestehende Tragwerk wird durch ein neues Holztragwerk ersetzt werden. Dieses orientiert sich strukturell am Bestand und schafft aufgrund der neu sichtbaren Balken in den Zimmerschichten zusätzlich einen optischen Mehrwert. Unter gemeinsamer Abwägung der sich gegenüberstehenden Ansprüche gibt die Denkmalpflege im Oktober 2018 die Ausmauerung des Dachtragwerks zum Abbruch frei. Die dadurch ermöglichte Ausdämmung des Dachtragwerks erfüllt einerseits die konstruktiven Anforderungen der Bauphysik sowie eines zeitgemässen Wärmeschutzes und verhindert andererseits eine aus architektonischer / denkmalpflegerischer Sicht nicht tolerierbare Beeinträchtigung der Dachgeometrie.
Planung / Architektur
Signer Mäder Architekten
Herbert Mäder
Brünigstrasse 25
6005 Luzern
Farbgestaltung
Angelika Walthert
Bildende Künstlerin. Farbdesignerin
Geissensteinring 41
6005 Luzern
Unterstützt durch
Verputz
Gebrüder Hodel AG, Baar
Farbe
Maler Matter, Baar / Maler Mathis, Luzern